© Joel E. Arem, PhD, FGA Juli 2002

Der Markt für Sonnensteine ist in den letzten 50 Jahren gewachsen. Tiffany & Co. hatte es sogar einmal erwogen, den Edelstein in sein Hauptabsatzprogramm aufzunehmen! Sonnensteine werden hauptsächlich in den USA im Staat Oregon gewonnen; sie sind quasi die Staats-Edelsteine von Oregon und bilden den größten Anteil bei den Staatseinnahmen aus der Edelstein Produktion. Jedoch ist der Bergbau dort hauptsächlich in den Händen kleinerer Betriebe, bestehend aus Wochenendschürfern bis hin zu 5 bis 6 Mann-Betrieben mit begrenzter Maschinerie und sehr kleinen Betriebsbudgets.

Oregon´s Sonnenstein Vorkommen finden sich in Lavaablagerungen und, wegen des im Gestein vorhandenen Kupfers, in einer breit gefächerten Farbenvielfalt: in sehr hellem gelb-braun, grün, blaugrün, blau, orange und rot. Kupfer Einschlüsse sind auch dafür verantwortlich, dass innerhalb einiger Sonnensteinarten ein metallischer Schein entsteht. Dieser Effekt ist bekannt als "Schiller" und macht die Edelsteine mehr oder weniger undurchsichtig, verursacht aber auch ein einzigartiges und attraktives Aussehen, manchmal mit pinken Farbtönen. Diese Edelsteine sind hauptsächlich für Cabochons (rundlich geschliffene Edelsteine mit ebener Basis ohne Facetten) verwendbar. Die Farben der Oregon Sonnensteine sind folglich extrem unterschiedlich, gewöhnlich sind mehrere Farben in einem einzelnen Kristall vorhanden. Ein derartiges Kristall würde folglich eine sehr große Vielzahl an unterschiedlichen Farben aufweisen, wenn es aus verschiedenen Gesteinsschichten herausgeschnitten würde. Außerdem werden die Vorgaben für eine attraktive Farbtönung generell in einem sehr engen Bereich festgelegt, dessen Fokus sich innerhalb einer annähernd farblosen Matrix konzentriert und so die verfügbaren Möglichkeiten für den Schliff eines attraktiven Edelsteins drastisch reduziert. Dadurch verringert sich erheblich die Anzahl gewinnbringender, geschliffener Steine, die aus dem Rohstein gewonnen werden können.

Die riesigen Farbabweichungen und optischen Effekte, setzen Grenzen, reichlich vorhandene Materialfehler und Einschlüsse, sowie generell kleine Größen von
brauchbaren Rohsteine und die Richtlinien bei der Vorauswahl sind entscheidende Resultate für einen bedeutenden Marktfaktor: es ist extrem schwierig, viele Schnittedelsteine zu produzieren, die exakt gleich aussehen. Dies ist der größte Nachteil der Oregon Sonnensteine, in einem Markt, der Gleichförmigkeit verlangt, um die Massen-Produktion und den Absatz von Schmuckstücken zu unterstützen. Um viele Edelsteine mit (sichtbarer) identischer Größe und Aussehen zu produzieren ist es folglich notwendig eine wirklich unermessliche Anzahl von Steinen abzubauen, aus denen dann die Selektion und Zusammenstellung erfolgt. Die Kosten des Abbaus, derartig großer Mengen an Edelsteinen, überschreiten bei weitem die liquiden Mittel der dort ansässigen Sonnenstein-Bergbaubetriebe.

Das Resultat dieser Beschränkungen ist, dass trotz der reichlich vorhandenen Markterhebungen, den Veröffentlichungen und der stetig wachsenden Marktnachfrage, es niemals eine große Anzahl an verfügbaren Sonnensteinen gab. Infolgedessen hat es nie genügend Interesse seitens der Edelsteinindustrie und dem Schmuckvertrieb gegeben, Sonnensteine zu vermarkten und zu promoten, um dem Stein im Weltmarkt einen Bekanntheitsgrad zu verschaffen. Sonnenstein ist ein Feldspat und alle Feldspate haben eine Härte von ca. 6 auf der Mohs Skala. Im Vergleich hat Tanzanit, ungefähr einen Härtegrad von 6.5 und ein Opal einen Härtegrad von 5.5, Granatsteine und Zirkone haben einen Härtegrad von 6+ sind aber sehr zerbrechlich und die meisten Edelsteine, die in Ringen Verwendung finden haben einen Härtegrad von 7+. Sonnenstein ist sehr langlebig und macht sich sehr gut in Schmuckstücken, wahrscheinlich sogar besser als Opale, Tanzanite, Granatstein und Zirkon. Die führenden Produzenten von Sonnensteinen haben jetzt einen Kooperationsverbund gegründet um sich gegenseitig beim Abbau, der Schleiferei und dem Vertrieb zu unterstützen. Ihr Zusammenschluss soll bewirken, dass sich Sonnensteine, aufgrund der gemeinschaftlichen Förderung an vielen Abbauorten, vollständig auf der „Bühne“ der Weltedelsteine etablieren. Jedoch beeinflussen die grundlegenden Probleme, wie schlechte Infrastruktur, kleine Vorkommen, begrenztes Kapital für Bergbau und Schliff und die extremen Abweichungen im Erscheinungsbild der geschliffenen Edelsteinen, die gesamte Produktion und den Vertrieb der Oregon Sonnensteine.

Es gibt jedoch ein einzigartiges Sonnenstein Vorkommen in Nord Amerika, aber in beträchtlicher Entfernung von den etablierten Oregon Claims. Die Lavaablagerungen in diesem Vorkommen bestehen aus sehr "reinem" Basaltgestein und enthalten keinerlei messbares Kupfer; der einzige bedeutende metallische Bestandteil ist Eisen, welches das 4. häufigste Element in der Erdkruste ist und praktisch in allen Eruptivgesteinen zu finden ist. Der Feldspat in dieser Ablagerung kristallisierte anscheinend vor sehr langer Zeit in der Tiefe, bevor das Gestein an die Erdoberfläche verdrängt wurde. Während seiner Entstehung war es keinerlei chemischen Verunreinigungen ausgesetzt, welche das Kristallwachstum und die Perfektion hätten behindern können. Infolgedessen sind alle Feldspatkristalle von heller, makelloser gold-gelber Farbtönung (wegen des Eisenanteils) ohne offensichtliche Farbabweichungen.

Die Kristalle kommen auch in Größen bis zu etwa 150 Gramm vor (typische Oregon Größe 5-15 Gramm) und nahezu alle Kristalle sind glasklar und transparent und fast vollständig frei von Mängeln. Es gibt keine optischen Effekte (Schiller), die die Transparenz verringern und keine Aufteilung in Farbzonen. Die Kristalle können daher ohne Rücksicht auf die Gesteinsschichten zu nehmen gefördert werden, so werden routinemäßig extrem hohe Ertragsergebnisse erzielt (30-50%, im Gegensatz zu denen von Oregon, die sich nur auf 5-10% belaufen). Die Durchschnittsgröße der in der Ablagerung vorhandenen Kristalle, ergibt geschliffene Edelsteine mit Caratzahlen zwischen 3 und 10 (der Oregon Durchschnitt liegt bei nur 1-3 Carat). Der bisher größte geschliffene Edelstein, der aus Oregon Rohsteinen hergestellt wurde (ein Stein der den Namen "Das Versprechen" trägt) hat ungefähr 54 Carat. Im Gegensatz hierzu hat das Nord Amerikanische Vorkommen bereits einen nahezu fehlerlosen, geschliffenen Stein von 258 Carat hervorgebracht (der größte Plagioclase-Feldspatedelstein der Welt, das ist ein fast 5 x größerer Faktor). Mit ein wenig Routine können so fehlerlos geschliffene Edelsteine, mit einer Größe von 30-40 Carat, produziert werden. Das Vorkommen ist extrem ergiebig und reich an schleifbarem Feldspat. Dieser Rohstoff trägt die Handelsbezeichnung „GOLDEN SUNSTONES“ (Goldene Sonnensteine). Geschliffene goldene Sonnensteine, die größer als 20 Carat sind tragen die Handelsbezeichnung „ROYAL SUNSTONE“ (Königliche Sonnensteine).

Die einzigartige Kombination der oben aufgeführten Faktoren, lässt die Produktion von geschliffenen Sonnensteinen mit den nachfolgend aufgeführten Parametern zu:

*** ermöglicht eine unbegrenzte Quantität an geschliffenen Edelsteine, um jede nur
erdenkliche Marktnachfrage zu decken;

*** ermöglicht Größen von unter 1 Carat bis hin zu 100+ Carat und mehr,
vollkommen fehlerlos oder augenrein;

*** vollkommen homogene Farben in allen Größen und Formen der gleichen Kalibrierung bis etwa 25 Carat (die großen Steine erscheinen ein wenig dunkler, was aufgrund ihres größeren Umfangs ein Resultat der größeren Lichtabsorption ist);

*** alle Edelsteine sind im Wesentlichen fehlerlos und glasklar;

Die Reinheit der Kristalle und ihr langsames, ungehindertes Wachstum, tief innerhalb der Erde, ermöglichte es diesem Feldspat eine innere, kristallene Perfektion zu erreichen, welche von keinem anderen Plagioclasefeldspat aller anderen bekannten Fundstellen übertroffen wird; mit einer Härte nah an 7 auf der Mohs Skala. Diese Härte und strukturelle Dichte lässt das Material einen ungewöhnlich hohen Schleifgrad erzielen, vergleichbar mit Edelsteinen mit Härtegraden von 8 und darüber; jedoch handelt es sich hier trotzdem um Feldspat, das Material behält die grundlegenden optischen Eigenschaften aus der Feldspatgruppe, d.h. niedriger Brechungsindex und Doppelbrechung. Die vollkommen einzigartige Kombination aus niedrigem RI und der Doppelbrechung, kombiniert mit einer extrem facettenreichen Oberflächenreflektion, erzeugt einen neuen und zuvor unbekannten optischen Effekt, welchen ich pseudodispersion bezeichne.

Mit Hilfe eines Glasprismas kann man das Phänomen der Lichtstreuung wahrnehmen, verursacht wird es durch die Brechung heller Lichtstrahlen in unterschiedliche spektralen Farben, innerhalb eines Edelsteines wird es durch die verschiedenen Winkel verursacht (am besten bei geschliffenen Diamanten zu erkennen). Die Streuung ist eine messbare Größe und verschiedene Edelsteine weisen unterschiedliche Streuungsgrade auf. Die Streuung in geschliffenem Feldspat gehört zu dem niedrigsten aller Edelsteine.

Das Erstaunliche bei goldenen Sonnensteinen ist jedoch ihr extrem hoher Glanz der sich aufgrund ihres ungewöhnlich hohen Härtegrades erreichen lässt. Dieser Glanz macht diese Edelsteine bemerkenswert hell. Aber er erlaubt auch dem Auge des Betrachters im Edelstein eingefangene Objekte mit den Farben des Auges zu sehen, die in die Steine, resultierend aus der Reflexion von umgebenden Gegenständen und von den Lichtquellen, eingeführt werden. Die Farben erscheinen so als ob der Edelstein sie selbst ausstrahlen würde. Das Resultat ist ein „Farbenspiel“, bemerkenswert ähnlich dem, welches uns von Diamanten so vertraut ist.

Folglich ähneln Goldene Sonnensteine in Brillanz und Streuung gelben Diamanten!

Es war die Zeit der fünften Sonne ...

Der große Kaiser, Cuauhtémoc, hielt Ausschau über die Inselstadt von Tenochtitlan und seiner Bevölkerung von mehr als einer viertel Millionen Menschen. Hier vor ihm lag die Hauptstadt des aztekischen Reiches, das tausende von Quadratmeilen überspannte und den ungefragten Höhepunkt der amerikanischen Zivilisation bildete. So friedlich... und sicher - und doch... war dies alles von einer ernsten und unmittelbar Gefahr bedroht.

Nahe der Stadt, brach der grosse Vulkan, Popocatepetl, aus. Mit einem mächtigen Knall hatte „Xiutecuhtli“, der Gott des Feuers, den Himmel mit schwarzen Wolken, aus Russ und Asche gefüllt. Der Tag hatte sich in Nacht verwandelt. Der Sonnengott „Tonatiuh“, wurde zum Gefangenen des “Jaguarherzens des Berges“, welches von dem übermächtigen Lord der Nacht „Tepeyolothli“ gebildet worden war. Das Getreide begann zu verwelken und starb ab. Die Flüsse verdickten sich mit Asche und die Fische und Tiere flohen. Die Menschen waren in Panik.

Eine Delegation von Adligen hatte den Kaiser um Hilfe gebeten. Die Situation war hoffnungslos. Wie könnte der Sonnengott von der Gefangenschaft befreit werden?

Sicher würde der Kaiser die Klugheit besitzen, eine Lösung zu finden! Cuauhtémoc durchsuchte verzweifelt sein Gedächtnis nach Details einer lang vergessenen Geschichte aus seiner Kindheit. Langsam schlich ein Schimmer der Hoffnung in die Ecke seines Bewußtseins. Ja... vielleicht... könnte es einen Weg geben, aber dieser lag in den alten Mythen und Legenden der aztekischen Kultur begraben. Die einzige Hoffnung für seine Leute war die Chance, dass eine dieser Mythen der Wahrheit entsprach. War so etwas möglich?

Es gab wenig Zeit zu vergeuden - der Kaiser hatte keine Wahl. Er stellte sofort eine kleine Gruppe seiner besten Läufer und Verfolger zusammen und erläuterte ihnen eine Geschichte, die seit Generationen übermittelt wurde, eine Geschichte, so fantastisch, dass Cuauhtémoc sie selbst kaum glauben konnte.

Der alte Mythos besagte, dass in den Tagen der Vorgeschichte, eine Schlacht zwischen dem Sonnengott „Tonatiuh“ und dem Gott der Erde „Tlaltecuhtli” stattfand. Der Gott der Erde gewann diese Schlacht. Zum Gedenken an den Triumph seines Sieges kreierte er einen besonderen Sonnenstein in dem er seinen besiegten Rivalen einsperrte. „Tlaltecuhtli” zerbrach den Stein dann in Millionen von kleinen Stücken und warf sie in kochende Lava, welche wenig später zu dichtem, schwarzen Fels erstarrte, der „Tonatiuh“ für immer im Gestein gefangen …und ihn innerhalb seiner Reichweite halten würde.

Dieser Plan hätte funktioniert, wenn nicht die unerwartete Intervention von Tialoc und von Quetzalcoatl, den Göttern des Wassers und des Windes, gewesen wäre. Über Jahrtausende, kämpften diese elementaren Kräfte gegen den dichten, schwarzen Lavafelsen, in dem die Stücke von Tonatiuhs Gefängnis eingehüllt waren. Letztendlich gab der Felsen nach - die goldenen Fragmente lösten sich aus dem Fels - und es gelang ihnen sich an der Oberfläche des Bodens anzusammeln. Als sich genug von ihnen befreit hatten, blies Quetzalcoatl sie hoch in den Himmel und stellte Tonatiuh´s rechtmäßigen Platz im Himmeln wieder her.

Entsprechend der Legende, haben die Götter des Windes und des Wassers ihre Arbeit am Felsen fortgesetzt, um ihn zu zerreißen und damit mehr von den goldenen Fragmenten herauszulösen, um sich zu vergewissern, dass eines Tages alle Stücke von Tonatiuh freigegeben worden wären. Die alten aztekischen Priester hatten dem magischen Felsen, der den Sonnengott gefangen hielt, einen Namen gegeben. Sie nannten ihn den „Stein der goldenen Sonne“.

Cuauhtémoc betete, dass seine Idee funktionieren würde. Der „Stein der goldenen Sonne“ befand sich weit im Norden in einem entfernten Vulkangebiet. Wenn seine Läufer ihn aufspüren konnten und einige der alten Fragmente von Tonatiuh einsammeln könnten, um sie dann wieder in die Lava von Popocatepetl zurückwerfen zu können, würde dies dann möglicherweise den Feuergott Xiutecuhtli beschwichtigen und sein Volk retten!

Nach Wochen des Suchens, entdeckten die Läufer schließlich einen Platz, der auf die Beschreibungen der alten Legenden zu passen schien. In einem entfernten Tal gab es ein kleines Gebiet, in dem helle, gold-gelbe Steine buchstäblich den Boden bedeckten. Diese Steine waren, außergewöhnlich - und einzigartig - transparent und hart, unvergleichbar mit allem was sie jemals zuvor gesehen hatten. Die Mannen des Kaisers sammelten so viele Steine auf, wie sie nur tragen konnten und eilten zurück nach Tenochtitlan.

Die Lage in der Heimat war inzwischen hoffnungslos geworden. Es galt keine Zeit zu vergeuden! Des Kaisers Astronomen-Priester trugen die Fragmente des goldenen Sonnensteins zu einem Ort, an dem die volle Wut des Vulkans nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt werden konnte! Und mit lauten Schreien und Beschwörungen schleuderten sie die Steine in die heiße Lavaglut. Die Steine verschwanden schnell in dem weißglühenden, großen Kessel. Innerhalb von Minuten hörte die brennende Eruption auf. Bis zum Morgen hatte der Turm von Asche und Staub begonnen, sich aufzulösen. Der Gott des Berges war beschwichtigt worden und die Stadt wurde vor der Zerstörung bewahrt.

Die Azteken dieser Legende konnten nicht vorausgesehen haben, dass sie zukünftig sogar ein noch schrecklicherer Feind überfallen würde. Im Jahre 1521 A.D. sollte das große Reich von Moctezuma und seine Nachkommen in die Hände der spanischen Konquistadoren fallen. Nach 300 Jahren spanischer Herrschaft, wurde Mexiko schließlich unabhängig und eine Figur wurde gewählt, um ein Symbol der nationalen Identität zu sein. Dieses Symbol war Cuauhtémoc und seine Geschichte des Trotzes gegen die spanische Eroberung. Es gibt den heutigen Mexikanern ein Gefühl des großen Stolzes auf ihre indianischen Vorfahren.

Im Jahre 1790 wurde ein außergewöhnlich gravierter Stein in der Mitte von Mexiko-City ausgegraben, ein Artefakt von dem man jetzt annimmt, dass es sich hierbei um eine symbolische Darstellung der aztekischen Vorstellung von Raum und Zeit handelt. Dieser Gegenstand, eine immense Scheibe aus dunklem, Basaltfelsen, einen Meter stark, 1.6 Meter Durchmesser mit einem Gewicht von 24 metrischen Tonnen, wurde als der Sonnenstein bekannt. Alle bestehenden Studien der aztekischen Kultur, der Religion und des Mythus heben die einzigartige Bedeutung der Sonne hervor. Der gesamte religöse und militärische Fokus ihrer Zivilisation stellte die Opferdarbringung für den Sonnengott da, einer fanatischen Notwendigkeit die verhindern sollte, dass die Dunkelheit das Land übernehmen könnte. Es gibt keine modernen Gegenstücke zur Religion, die die aztekische Kultur beherrschte. Für die einheimische Bevölkerung dieser Region bleiben die Sonne und ihre Symbole lebenswichtig.

Der Stein aus der goldenen Sonne

Es gibt keinen Weg, die Legende von Tonatiuh und Xiutecuhtli zu prüfen oder zu widerlegen. Wir wissen jedoch, dass Mexiko ein vulkanisches Land ist und seine Einwohner über Jahrhunderte hinweg von Vulkanausbrüchen gequält wurden. Wir wissen, dass es ein kleines Gebiet im entfernten nördlichen Mexiko gibt, in dem helle gold-gelbe Kristalle aus dunklem Basaltfelsen herausgewaschen wurden und auf dem Boden zerstreut herumliegen.

Wir wissen, dass während die Oberfläche dieses Rohmaterials für eine lange Zeit verwittert sind und nicht vollständig fehlerlos sind, die gold-gelben Kristalle, die noch innerhalb des Basalts eingeschlossen sind, sind transparent, ungewöhnlich hart und im Allgemeinen anders als alles, was irgendwoanders auf der Erde gefunden wurde.

Diese Gesteinsablagerung ist bekannt als „La Mina de La Piedra del Solenoid Dorado“, was übersetzt so viel bedeutet wie „die Mine der Steine aus der goldenen Sonne".